Region. ERGÄNZENDES UPDATE! „Der ländliche Raum darf nicht benachteiligt werden, daher muss in allen Landesteilen in gleicher Weise flächendeckend geimpft werden“, fordert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Günter Rudolph, MdL.
Schwierige Terminvergabe
Es sei ein Unding, so Rudolph, dass die über 80-Jährigen aufgefordert werden, zum Impfen in die Ballungszentren zu kommen. Gerade dieser überwiegend nicht mobile Personenkreis aus der höchsten Risikogruppe brauche eine Impfmöglichkeit vor Ort.
Mit dem Procedere überfordert
Die Terminvergabe über das Telefon sei für viele auch äußert schwierig. Zudem seien viele nicht mit der Technik vertraut. Es bestehe daher die Gefahr, dass der betroffene Personenkreis sich mit beim Impfterminvergabeprozedere nicht zurechtfindet, sich überfordert fühlt und auf die Impfung verzichtet.
Schnelle Impfung des Personals
Eine Impfung vor Ort ist aus Sicht des Sozialdemokraten auch notwendig, weil so Personal aus der Pflege und den Krankenhäusern schnell geimpft werden kann und damit die Möglichkeit besteht, sich in den Impfzentren langsam dem Regelbetrieb anzunähern und dabei die Vorgänge zu optimieren.
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Ergänzendes Update: Kritik aus der Region
Zum selben Thema bezogen auch der SPD-Bezirksvorsitzende Timon Gremmels (MdB) und der SPD-Gesundheitsexperte Dr. Edgar Franke (MdB) Stellung. Sie kritisieren das Konzept der Landesregierung für den Impfstart in lediglich sechs Impfzentren in Hessen.
„Mit den Standorten Kassel, Gießen, Fulda, Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt liegen alle in Betrieb genommenen Impfzentren in hessischen Großstädten, sodass der Eindruck entsteht, dass der ländliche Raum auch in Sachen Corona-Impfungen abgehängt wird“, kritisierte Timon Gremmels.
Weitere Impfzentren sollen laut Innenministerium erst geöffnet werden, wenn eine erhöhte Impfstoffproduktion und weitere Zulassungen für wirksame Impfstoffe in Europa erfolgen.
Keine Gleichbehandlung von Stadt und Land
Für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger der ländlich strukturierten Region Nordhessen, wie dem Schwalm-Eder-Kreis, dem Werra-Meißner-Kreis und dem Kreis Waldeck-Frankenberg würde das erst einmal bedeuten, dass sie für einen Impftermin nach Kassel oder Fulda fahren müssten.
„Das wird einer Gleichbehandlung von Stadt und Land nicht gerecht. Der ländliche Raum darf bei der Verteilung der Impfstoffe nicht vernachlässigt werden“, betonte der Gesundheitsexperte Dr. Edgar Franke. „Es darf sich nicht nur auf die Ballungsräume konzentriert werden. Das ist aus gesundheitspolitischen Gesichtspunkten heraus nicht akzeptabel. Gerade Menschen über 80 und Risikopersonen sind auf ein wohnortnahes Impfangebot angewiesen, damit die belastenden Begleitumstände aufgrund eingeschränkter Mobilität und weiteren Erkrankungen so gering wie möglich gehalten werden können.“
Die Kommunen sind bereit
Wie zuvor Günter Rudolph, plädieren Gremmels und Franke dafür, den Impfstoff gleichmäßig in ganz Hessen zu verteilen und alle längst vorbereiteten Impfzentren schnellstmöglich zu öffnen, nicht nur die sechs von der Landesregierung vorgegebenen. „Durch die Öffnung aller hessischen Impfzentren ist es schneller möglich, unsere älteren Bürgerinnen und Bürger und andere aus der ersten Risikogroppe zu impfen. Die Kommunen haben die wichtige Vorarbeit dafür geleistet und sind bereit“, betonten Gremmels und Franke.
(red)
Siehe: https://www.seknews.de/2021/01/06/gleichzeitiger-start-in-allen-impfzentren/