Franke sagt Prüfung des BMG zu
Höhere Sachkosten, explodierende Energiepreise und dazu noch die Pandemie – auch die Krankenhäuser in Hessen stehen mit dem Rücken zur Wand, so der Tenor beim heutigen Hessischen Krankenhaustag in Offenbach. „Dieses akute Problem muss sofort gelöst werden, weil sonst Insolvenzen drohen und die Versorgung auch in Hessen nicht mehr sichergestellt ist“, so Christian Höftberger, Präsident der Hessischen Krankenhausgesellschaft. Das vom Bund angekündigte Hilfspaket für die Kliniken müsse nun unbedingt kommen. Die Arbeit der Regierungskommission und das Agieren des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD), der offenbar unter großem Druck stehe, betrachte man mit großer Sorge. Grundsätzlich steckten die Kliniken immer in der Zwickmühle zwischen einer nicht vollständig geklärten Kompetenzlage, „bei der die eine Seite klärt und die andere Seite zahlen soll.“
Dazu Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration: „Wir haben Ihre Belange ganz klar im Blick. Krankenhausplanung ist Aufgabe der Länder. Und wir werden als Land auch weiterhin darum kämpfen, diese Aufgabe in Hessen weiterhin wahrnehmen zu können.“
Der Vorschlag der Deutschen Krankenhausgesellschaft für einen Rechnungsaufschlag von circa vier Prozent pro DRG werde vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) geprüft, so Edgar Franke, Parlamentarischer Staatssekretär im BMG. „Kurzfristige Entlastung löst aber keine strukturellen Probleme“, so Franke. „Es ist wichtig, dass wir jetzt zu konkreten Vorschlägen kommen, wie es mit der Versorgung weitergeht und alle Beteiligten einbeziehen.“
„Aber wo stehen wir da jetzt konkret, in welche Richtung könnte es gehen, welche Versorgungsstrukturen brauchen wir?“, fragte Reinhard Schaffert vom Klinikverbund Hessen.
Ihr wäre es auch wichtiger, auch für Hessen die Versorgungsplanung insgesamt anzuschauen und nicht weiterhin getrennt über die Krankenhausplanung und die Planung des niedergelassenen Sektors zu sprechen, sagte Isabella Erb-Hermann, Mitglied im Vorstand der AOK-Hessen. „Hier dürfen wir nicht verharren und weiter zementieren, sondern müssen intergiert denken und planen.“ Das heiße, Versorgung gezielt sicherzustellen an Orten, wo ein Krankenhaus schließt. „Ich wünsche mir mehr Vorhaben, die integrierte Versorgung angehen.“