Beitrag vom: 2.11.2021
Kategorie: Aktuelles - Opferbeauftragter - Presse und Medien
Edgar Franke war der erste Beauftragte der Bundesregierung für die Opfer von Terroranschlägen in Deutschland. Zufrieden blickt er auf die Erhöhung der Hilfen in den vergangenen Jahren zurück. Er sieht aber auch Bedarf für Verbesserungen.
Beauftragter Franke plädiert für Ausweitung der Hilfe für Terroropfer
evangelisch.de vom 02.11.21
Berlin (epd). Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Edgar Franke, hat eine positive Bilanz der Hilfen für Opfer und Hinterbliebene von Terroranschlägen in Deutschland gezogen und zugleich weitere Verbesserungen angemahnt. Es ergebe beispielsweise keinen Sinn, Opfer von Terroranschlägen im Inland und im Ausland unterschiedlich zu behandeln, sagte Franke am Dienstag in Berlin. Zudem forderte er eine Anhebung der Standards bei den Hilfen für Terroropfer und eine Ausweitung der Opferfonds der Länder für Hilfen, die über Härteleistungen des Bundes nicht abgedeckt werden. Frankes Abschlussbericht zufolge wurden für Opfer und Hinterbliebene terroristischer Anschläge in Deutschland bislang rund 5,58 Millionen Euro an Härteleistungen ausgezahlt.
Die zurückliegende große Koalition hatte erstmals das Amt eines Beauftragten für die Anliegen von Opfern und Hinterbliebenen von terroristischen Straftaten im Inland geschaffen, nachdem zuvor mit dem früheren SPD-Vorsitzenden Kurt Beck nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz im Dezember 2016 bereits ein Ansprechpartner auf Bundesebene etabliert wurde.
Im April 2018 trat Franke das neue Amt an. Zuständig wurde er in der Folge auch für die Geschädigten weiterer Terroranschläge: für die Opfer des rechtsextremistisch motivierten Attentats auf die Synagoge in Halle im Oktober 2019, des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau im Februar 2020 und des mutmaßlich islamistischen Messerattentats auf ein homosexuelles Paar in Dresden im Oktober vergangenen Jahres. 26 Todesopfer terroristischer Anschläge zählte Franke. Er rechnete dabei auch den Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke dazu.