Beitrag vom: 2.11.2021 Kategorie: Aktuelles - Opferbeauftragter - Presse und Medien
Der Beauftragte der Bundesregierung für Terroropfer im Inland hat am Dienstag seinen Abschlussbericht vorgelegt.

Terrorabschlussbericht der Bundesregierung: Opfer brauchen weiter Hilfe

Redaktionsnetzwerk Deutschland vom 02.11.21
 
|
 
Berlin. Der Opferbeauftragte der Bundesregierung für terroristische Taten im Inland, Edgar Franke, hat am Dienstag in Berlin eine positive Bilanz seiner Arbeit gezogen, sieht aber noch Bedarf für Verbesserungen bei der Versorgung von Hinterbliebenen.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete hatte 2018 den ehemaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (ebenfalls SPD) abgelöst, der nach dem islamistischen Terroranschlag am Berliner Breitscheidplatz vom 19. Dezember 2016 ins Amt gekommen war.

Franke bezifferte die Zahl der Terrortoten mit 26. Dazu zählen die Opfer vom Breitscheidplatz, jene der rassistischen beziehungsweise rechtsextremistischen Attentate von Halle und Hanau 2019 und 2020, der ebenfalls rechtsextremistisch motivierte Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke 2019 sowie der tödliche Messerangriff eines Islamisten auf einen Mann in Dresden 2020.

Über fünf Millionen Härtefallhilfen

Das vorerst letzte Opfer ist Sascha Hüsges, der am Breitscheidplatz als Ersthelfer Unterstützung leistete, dabei von einem Balken getroffen wurde und nun erst seinen Verletzungen erlag. Viele Menschen seien überdies schwer verletzt worden, sagte Franke, „an Körper, aber auch an Seele“. Und alle seien „stellvertretend für eine offene Gesellschaft angegriffen worden“.

 

MAD-Bericht: Wesentlich mehr Verdachtsfälle wegen Rechtsextremismus

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) erklärte, die Große Koalition habe die Unterstützung für Betroffene ausgebaut. So gebe es jetzt Traumaambulanzen, mehr Geld bei Härtefällen sowie Hilfe für Betriebe, die Schauplatz eines Attentats wurden, wie dies in Halle und in Hanau der Fall war.

Die Härtefallleistungen betrugen in Berlin 3,7 Millionen, in Halle und dem benachbarten Landsberg knapp 500.000, in Hanau 1,3 Millionen sowie in Dresden 87.000 Euro. Geld könne das Leid der Betroffenen niemals beseitigen, aber lindern, sagte Franke. Im Übrigen gibt es neben dem Opferbeauftragten des Bundes mittlerweile überall Anlaufstellen in den Ländern, mit Ausnahme Brandenburgs und des Saarlandes.

Defizite bei Opfern im Ausland

Franke mahnte jedoch an, dass Terroropfer stets die bestmögliche medizinische und psychologische Betreuung bekommen müssten, so wie Menschen, die einen Arbeitsunfall erlitten hätten. Zu Letzteren komme ein Sachverständiger automatisch. Terroropfer müssten hingegen einen Antrag stellen. Um eine Rente zu beziehen, müssten sie wiederum einen dauerhaften Gesundheitsschaden nachweisen. Dafür sei ein Gutachten erforderlich; dessen Erstellung nehme längere Zeit in Anspruch. Opfervertreter mahnen zudem an, dass der Terroropferbeauftragte des Bundes auch für Anschlagsopfer im Ausland tätig werden müsse, wie es sie in Istanbul oder Nizza gab.

Franke und Lambrecht stellten schließlich fest, dass es gerade in Hanau unverändert offene Fragen gebe – wie die, warum die Polizei auf Notrufe nicht reagierte oder der Täter trotz einschlägiger Hinweise auf eine mögliche Gefährdung im Besitz einer Waffe gewesen sei. Es dürfte „nicht der Eindruck entstehen, dass etwas unter den Teppich gekehrt werde“, unterstrich Lambrecht. Erst wenn offene Fragen geklärt seien, könnten Betroffene abschließen, sagte der Opferbeauftragte.

Placeholder

weitere Beiträge:

Beitrag vom: 4.02.2021 Kategorie: Aktuelles - Opferbeauftragter - Presse und Medien
Straftaten gegen Kommunalpolitiker gezielter erfassen Süddeutsche Zeitung vom 04. Februar 2021 
weiterlesen
Beitrag vom: 29.01.2021 Kategorie: Aktuelles - Opferbeauftragter - Presse und MedienAktuelles-Allgemein
Opferbeauftragter: Müssen Kommunalpolitiker besser schützen
weiterlesen
Beitrag vom: 13.01.2021 Kategorie: Aktuelles - Opferbeauftragter - Presse und Medien
4. Gedenktag des Anschlags am Breitscheidplatz Lahrer Zeitung https://portalb.dbtg.de/,DanaInfo=www.lahrer-zeitung.de,SSL+inhalt.mecklenburg-vorpommern-schwerin-landesverfassungsschutz-chef-mueller-entlassen.87c1582f-5fc8-4c8d-9477-df8f92eaa4e8.html 
weiterlesen
Beitrag vom: 3.12.2020 Kategorie: Aktuelles - Opferbeauftragter - Presse und MedienAktuelles-Allgemein
Kabinett beschließt Maßnahmenpaket Diesen Link anklicken:Kampf gegen Rechtsextremismus_ Kabinett beschließt Maßnahmenpaket _ tagesschau.de_021220 Siehe auch: https://www.tagesschau.de/inland/rassismus-rechtsextremismus-101.html 
weiterlesen
Beitrag vom: 2.12.2020 Kategorie: Aktuelles - Opferbeauftragter - Presse und Medien
Bundesregierung beschließt Maßnahmenpaket gegen Rassismus Zeit online vom 02. Dezember 2020Kabinettsausschuss_ Bundesregierung beschließt Maßnahmenpaket gegen Rassismus _ ZEIT ONLINE_021220Siehe auch: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-12/kabinettsausschuss-rassismus-rechtsextremismus-massnahmenpaket-bundesregierung-demokratie-christine-lambrecht?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F 
weiterlesen
Beitrag vom: 26.11.2020 Kategorie: Aktuelles - Opferbeauftragter - Presse und Medien
Kabinettsausschuss beschließt Maßnahmenpaket zur Rassismusbekämpfung Quelle: https://www.euractiv.de/section/antidiskriminierung/news/kabinettsausschuss-beschliesst-milliardenschweres-massnahmenpaket-zur-rassismusbekaempfung/  
weiterlesen
Beitrag vom: 26.11.2020 Kategorie: Aktuelles - Opferbeauftragter - Presse und MedienAktuelles-AllgemeinPresse (ab September 2020)
Opferschutz soll gestärkt werden
weiterlesen
Beitrag vom: 26.11.2020 Kategorie: Aktuelles - Opferbeauftragter - Presse und Medien
Was die Regierung gegen Rassismus und Extremismus tun will  
weiterlesen